In der SEO-Welt haben sich die Spielregeln in den letzten Jahren drastisch geändert.
Viele Spam-Taktiken, die früher schlechten Websites gute Rankings in Google ermöglichten, führen heute glücklicherweise sogar zur Abstrafung der Website. Du bist kein SEO-Experte und weisst nicht, ob die Techniken die Du irgendwann aufgeschnappt hast noch Gültigkeit haben? Dann lies weiter und finde heraus, ob Du eine dieser sogenannten Black Hat Taktiken einsetzt.
Warum gibt es Black Hat SEO überhaupt?
Die Grundidee von SEO ist, die eigene Website in den Suchresultaten bei Google (und anderen Suchmaschinen) ganz nach oben zu bringen.
In einer perfekten Welt würde zu jeder Suche die beste Website auf Platz 1 landen. Das ist an sich bereits extrem schwierig für Google.
Was die Sache noch komplizierter macht: Durch sogenannte Black Hat SEO Trick versuchen viele Optimierer ihre Website als wichtiger und relevanter darzustellen, als sie tatsächlich ist.
Doch langfristig wird das Gute siegen – und damit meine ich die guten Inhalte. Daher verzichte auf folgende Black Hat Techniken und Du musst keine Angst vor Google haben:
#1 Keyword Stuffing
Keyword Stuffing arbeitet nach dem Prinzip „Viel hilft viel“. Es werden einfach die gewünschten Keywords unnatürlich oft im Titel und Text der Website verwendet.
Abgesehen davon, dass Google das Vollstopfen mit Keywords extrem schnell erkennt und abstraft, ist eine so „optimierte“ Seite auch eine Zumutung für die Leser: „Sie suchen den passenden Schuh? Wir bieten tolle Schuhe in allen Farben! Finden Sie Ihren Traumschuh in unserem Schuh-Shop. Die grösste Schuh-Auswahl im Internet!“
Übrigens, das gilt insbesondere auch für den Keyword Meta-Tag. Dieser war oft Opfer des Keyword Stuffing bzw. wurde mit allen möglichen entfernt verwandten Keywords vollgestopft. Um es klar zu machen: Seit mindestens 2009 beachtet Google dieses Meta-Element überhaupt nicht mehr.
#2 Versteckte Texte mit Keywords
Das ist eine Art erweiterte und verbesserte Keyword Stuffing Methode. Die Texte werden ansprechend für den Kunden geschrieben, ohne unnatürliche Nutzung der Keywords. Es wird dann aber versucht, mit für den Leser unsichtbaren Texten (z.B. Weiss auf Weiss am Ende der Seite) die Suchmaschinen zu täuschen.
Dabei wird auch nicht einfach eine Liste von Keywords verwendet (wie gesagt, Google erkennt diese „Stopf“-Technik), sondern es werden irgendwelche nichtssagenden Texte benutzt (und darum vor dem Leser versteckt), die einfach mit den gewünschten Begriffen angereichert werden. Sozusagen ein Lorem Ipsum Text auf Deutsch.
#3 Links kaufen oder auf Linkfarmen setzen
Links sind bekanntlich die Währung in der Suchmaschinenoptimierung. Je mehr Backlinks auf die eigene Website, desto besser für das Ranking. Dabei wird jedoch oftmals vergessen: Es gibt starke Währungen und schwache Währungen. Was aber noch wichtiger ist: Es ist noch viel mehr Schwarzgeld im Umlauf.
Google erklärt es sogar explizit in seinen SEO-Richtlinien: Links einzukaufen oder auf Linkfarmen zu platzieren ist nicht einfach nur ineffektiv, sondern kann sogar mit dem Entfernen aus dem Index von Google bestraft werden. Es ist eigentlich ganz einfach: Wenn nur schlechte Websites auf Deine Website verlinken, wird auch Deine Website für schlecht befunden.
#4 Auf fremden Blogs oder Gästebüchern Spam Kommentare hinterlassen
Wie erhält man am einfachsten und schnellsten Backlinks auf die eigene Website? Indem man Kommentare auf fremden Seiten hinterlässt. Die meisten Blogs und Gästebücher geben Dir nämlich die Möglichkeit, einen Link zur eigenen Website einzutragen. Wenn Du jetzt aber anfängst auf Hunderten von Blogs und Gästebüchern sinnfreie Kommentare wie „Tolle Website“ oder „Danke für den Artikel“ zu hinterlassen, wird Deine Website genauso abgestraft, als wenn Du Deine Website auf Linkfarmen verlinkst.
Ich habe ausdrücklich von Spam Kommentaren geschrieben. Wann macht es Sinn, einen Kommentar zu hinterlassen? Dann wenn Du etwas zur Diskussion beizutragen hast oder Du Dich tatsächlich für einen aussergewöhnlichen Beitrag bedanken möchtest. Wichtig dabei: Kommentare sollten nur auf themenverwandten Websites gemacht werden. Google wird misstrauisch, wenn Du beispielsweise als Personal Trainer auf Anwalts oder Treuhand Blogs Kommentare hinterlässt.
#5 Fremde Inhalte auf der eigenen Website veröffentlichen
Dieses Vorgehen führt zu sogenanntem Duplicate Content.
Dies wird häufig böswillig gemacht, indem Inhalte von bekannten und beliebten Websites auf der eigenen Website veröffentlicht werden, um selbst davon zu profitieren.
Es kann aber auch unwissentlich passieren: Wenn Du z.B. Produktbeschreibungen des Herstellers auf Deinem Online Shop veröffentlichst, gilt das genauso als Duplicate Content.
Google weiss genau, wer einen bestimmten Text oder Inhalt zum ersten Mal erstellt und veröffentlicht hat. Wer also der ursprüngliche Autor ist. Und da Google nicht denselben Inhalt mehrmals in den Suchergebnissen anzeigen will, werden Kopien aus den Suchergebnissen verbannt.
Der nächste Schritt
Einfacher geht es gar nicht: Ausnahmsweise musst Du nichts machen, sondern darfst mit Etwas aufhören und Dich wieder um wichtigeres kümmern. Deine Kunden und neue Inhalte zum Beispiel.
Leg los!
Flickr Creative Commons Image via Lucas Cobb.
Hallo Michael,
Spamming auf anderen Websites, das finde ich sehr interessant. Unter Umständen gar keine schlechte Idee, aber ich denke auch wir können nicht alle ganz vorne in der Suchmaschine sein. Und da kommt das Probleme, dass nicht der beste Text angezeigt wird, sondern der mit der besten Seo Strategie.
Liebe Grüsse, Allen
Hallo Allen,
Vielen Dank für Deinen Kommentar!
Das stimmt, interessant, aber heutzutage ist Spamming zum Glück nicht mehr empfehlenswert 🙂
Ich sehe es positiv: Google wird immer schlauer im Herausfinden, welches der beste Text ist, nicht der am besten optimierte. Aber: Schlussendlich entscheidet nicht Google selbst was gut ist. Das tun Menschen. Der folgende Satz fasst es ziemlich gut zusammen:
Wenn Menschen denken Du bist wichtig, dann denkt das auch Google.
Wenn Menschen denken Dein Inhalt ist grossartig, dann werden sie zu Dir verlinken. Und Google Dich dafür belohnen.
Also raus in die virtuelle Welt, Kontakt mit Experten in Deiner Nische aufnehmen und schauen wie sie auf Deine Inhalte reagieren.
Beste Grüsse,
Michael
Guten Tag,
ich befasse mich gerade mit SEO und habe mir nach langem wieder einmal ein Buch gekauft zu Online-Marketing für Selbstständige. Jetzt bin ich gerade bei Keyword-Planer und stecke irgendwie fest.
So habe ich heute mal gegoogelt und bin auf ihren Artikel betreffend Keyword Stuffing gelangt und das hat mir sehr gut gefallen.
Im Buch, das sehr spannend angefangen hat, bin ich nun bei einem grossen Kapitel über Keywords ins Stocken geraten. Es geht hier jetzt um Schlüsselwörter. Sie verweisen hier auf Adwords von Google bei Tools und Analysen auch auf den Keyword-Planer. Gibt das nicht eine falsche Idee zum Gebrauch von Schlüsselwörtern?
Ich bin eigentlich auch der Meinung, dass guter ehrlicher Text für Google genügt sollte.
Viele Grüsse
Ursula
Hallo Ursula,
Erstmal sorry für die späte Antwort (langes Wochenende) und vielen Dank für Deinen Kommentar!
Grundsätzlich hast Du vollkommen recht, ein guter ehrlicher Text ist die Basis (und das Wichtigste) für Google. Ohne geht es nicht.
Ich weiss zwar nicht, was im Buch genau vorgeschlagen wird bezüglich dem Umgang mit Keywords (übrigens Schlüsselwörter = Keywords). Aber vielleicht hilft Dir diese Ansicht weiter:
Wenn Du schon einen guten Text hast, wäre es doch schade, wenn dieser nicht auch optimiert wäre. Optimiert für 2 verschiedene Parteien:
1. Für Google: Du willst z.B. für das Keyword „homepage“ gefunden werden. Also benutze das Keyword auch im Titel und Text, damit Google weiss, dass es um „homepage“ geht.
2. Für Leser. Und das ist wichtiger: Mit dem Keyword Planer würdest Du herausfinden, dass nach „website“ doppelt so oft gesucht wird als nach „homepage“. Wäre es also schlauer auf „website“ zu optimieren?
Der Keyword Planer kann also dazu genutzt werden, die Sprache Deiner Zielgruppe besser zu verstehen und selber zu nutzen. Auch das ist SEO 🙂
Wenn Dich das Thema interessiert und Englisch kein Problem ist: Meine persönlichen Vorbilder und grosse Autoritäten im Thema Online/Content Marketing und SEO ist das Team von http://www.copyblogger.com. Wenn Du Dich (gratis) registrierst, kannst Du 16 ausführliche E-Books zum Thema herunterladen.
Beste Grüsse,
Michael
PS: Für „homepage“ oder „website“ gut zu ranken wäre sehr schwierig und würde ich nicht darauf setzen 🙂