3 Wege zu Deinem Webdesign (vom Branding zum Design)

Wenn Du Deine Website von einem Webdesigner gestalten lassen willst, brauchst Du zumindest eine grundlegende Vorstellung davon, in welche Richtung das Design gehen soll.

Meiner Erfahrung nach gibt es grob gesagt 3 Möglichkeiten, wie Du zum Design für Deine Website kommst.

Aber:

Bevor ich Dir diese 3 Optionen hier kurz vorstelle (damit Du den für Dich passenden Weg finden kannst), zuerst noch etwas Kontext zum Verständnis:

Das Logo und (Web-)Design ist eigentlich nur Ausdruck von Deinem Brand(ing)

Ein Brand ist eine Marke (wie z.B. Apple oder Coca Cola).

Und Branding der Prozess, wie dieser Brand entwickelt wird (also auf gut Deutsch der etwas hölzerne Begriff „Markenbildung“).

Branding = Wer Du bist, wofür Du stehst, und was Deine Werte sind.

Das Thema Branding ist unglaublich komplex und füllt ganze Bücher (und ist jetzt nicht in einem Artikel kurz abgehandelt).

Nur so viel:

Im Prinzip würdest Du zuerst ein Branding Konzept ausarbeiten, und dann das Logo und Design basierend auf dem Branding umsetzen.

Die beiden ersten Wege sind also eigentlich Abkürzungen, weil eben auf einen ausführlichen Branding Prozess verzichtet wird.

Aber das nur der Vollständigkeitshalber. Wir sind hier unter uns pragmatischen Selbständigen Machern, wo es manchmal schneller um das konkrete Design und Website, und eben nicht um das eher abstrakte Branding gehen soll 😉

Übrigens: In meinem WordPress Online Kurs habe ich es etwas ausführlicher erklärt, was Branding ist, und zeige vor allem eine simple und elegante Methode, wie Du basierend auf Deiner Persönlichkeit ein Branding und Design Konzept erstellen kannst.

Weg #1: Webdesign einfach basierend auf dem Logo umsetzen

Ein relativ häufiger Weg ist, dass lediglich das Logo und ansonsten keine all zu konkreten Vorstellungen vorhanden sind. Es soll halt einfach eine Website mit modernem Webdesign werden.

Und da das Logo sozusagen die Verschmelzung oder Essenz des Design Konzepts ist, ist es grundsätzlich kein Problem nur basierend auf dem Logo das komplette Webdesign zu gestalten.

Der Vorteil:

Wenn es keine konkreten komplizierten Wünsche gibt, macht das die Umsetzung für den Webdesigner relativ einfach (bei mir z.B. ist für eine „einfache“ Website basierend auf einem Logo mein WordPress Website Fixpreis Paket ein guter Anhaltspunkt).

Aber was, wenn Du noch kein Logo hast?

Da hast Du mehrere Möglichkeiten:

  1. Du kannst das Logo natürlich selber machen. Das ist z.B. mit dem Online Tool Canva heutzutage überraschend einfach möglich (in meinem Online Kurs habe ich übrigens ebenfalls ein komplettes Beispiel mit Canva umgesetzt und dokumentiert).
  2. Wenn Du eine relativ klare Vorstellung davon hast, wie Dein Logo aussehen soll, dann kannst Du die Logo Erstellung z.B. auch einfach via Fiverr auslagern.
  3. Oder aber Du schreibst Deinen Logo Auftrag via 99designs aus, und erhältst von diversen Grafikdesignern einen Vorschlag, und musst nur noch Deinen Favoriten auswählen.
  4. Oder natürlich da AI mit ChatGPT aktuell der Megatrend ist, kannst Du heutzutage Dein Logo natürlich auch einfach per AI generieren lassen, z.B. mit Looka.com oder StockIMG.ai.

Weg #2: Vorbild Website nachahmen

Du hast eine konkrete Vorbild Website, die Dir vom Stil her gefällt? Dann kannst Du das Design natürlich einfach vom Webdesigner nachahmen lassen.

Gleich als Hinweis:

Das heisst natürlich nicht, eine Website oder deren Grafiken tatsächlich 1:1 zu kopieren. Sondern lediglich das „Look & Feel“, also eben den grundsätzlichen Stil nachzuahmen.

Die Frage „Darf man überhaupt das Design einer Website kopieren?“ habe ich in diesem Artikel ausführlicher beantwortet: Website nachbauen: Webdesign im Stil von 20min.ch erstellen

Die Kunst ist also, den Design Stil an Deine Wünsche oder (falls vorhanden) Logo anzupassen.

Es kommt zwar natürlich auf die konkrete Vorbild Website an, aber wenn keine aussergewöhnlichen Effekte im Detail 1:1 nachgebaut werden müssen, ist das grundsätzlich im ähnlichen Umfang möglich wie wenn das Webdesign einfach basierend auf dem Logo erstellt wird (also wie unter Weg #1).

Weg #3: Individuelles Branding / Design Konzept mit Logo und Mockups

Der professionellste Weg:

Ein Grafikdesigner (oder Branding Agentur) erarbeitet mit Dir zusammen das Branding, Logo und gesamte Design Konzept.

Ein Grafikdesigner kann ganz genau auf Deine Wünsche eingehen und vor allem auch dabei helfen, dass das Design tatsächlich zu Dir und Deiner Business DNA passt (eben wie am Anfang des Artikels angesprochen, das Branding ausarbeiten und als Basis für das Design nehmen).

Die beiden anderen Wege haben 2 potenzielle Fallstricke:

  1. Du entscheidest Dich für ein Design, dass an sich zwar eigentlich toll und stimmig aussieht, aber in Deiner Branche schlicht deplatziert wirkt (z.B. ein Treuhänder oder Finanzberater mit einem „hippen“ und trendigen Design). Es kommt natürlich immer auf das Gesamtkonzept und Ziel an, aber als Nicht-Designer ein unkonventionelles Branding zu erstellen, birgt nunmal ein gewisses Risiko.
  2. Dein Design ist klischeehaft langweilig und hebt Dich nicht von der Konkurrenz ab. Ich sage nicht, Du brauchst unbedingt ein einzigartiges Weltklasse Design, um mit Deiner Website erfolgreich zu sein. Im Gegenteil: Deine Persönlichkeit und Angebot (also die Substanz Deiner Firma) sind viel wichtiger als das oberflächliche Design. Trotzdem ist ein einzigartiges Design natürlich ein toller Pluspunkt.

Ein guter Grafikdesigner der Dich und Deine Firma versteht, ist also zwar natürlich deutlich teurer als die beiden anderen Wege, aber sein Geld wert.

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Webdesign Umsetzung basierend auf Mockups / Wireframes von einem Grafikdesigner ähnlich ist wie bei einer Vorbild Website:

Es kommt schlussendlich ganz darauf an, wie kompliziert die erstellten Designs / Mockups sind (deshalb ist der Grundpreis von meinem „WordPress Umsetzung für Grafikdesigner“ Angebot auch gleich teuer wie mein „WordPress Website Fixpreis Paket“ Angebot 😉 ).

Michael Brütsch

Webdesigner & WordPress Experte: Ich kreiere WordPress Websites, die Google liebt (aka Suchmaschinenoptimierung / SEO).

2 Gedanken zu „3 Wege zu Deinem Webdesign (vom Branding zum Design)“

  1. Hey Michael!

    Wow, was für ein fundierter und aufschlussreicher Artikel! Als Online Marketing Agentur kommen wir oft mit Kunden in Kontakt, die zwar wissen, dass sie eine Website brauchen, aber oft unsicher sind, wie sie in puncto Design und Branding vorgehen sollen. Und Dein Artikel bringt wirklich Licht ins Dunkel.

    Zuallererst: Das hervorzuheben, dass das Logo und Webdesign nur Ausdrücke des Brandings sind, ist goldrichtig. Wir haben es schon oft erlebt, dass Unternehmen zunächst ein Design in Auftrag geben, ohne sich Gedanken über ihr Branding zu machen. Und am Ende sind sie dann oft unzufrieden, weil das Design nicht zu ihrer Marke oder ihrem Kerngeschäft passt. Es ist so wichtig, dass man das Verständnis für Branding hat, bevor man sich auf Design-Entscheidungen stürzt.

    Weg #1 ist tatsächlich ein häufig gewählter. Und während es sicherlich pragmatisch und effizient sein kann, sollte man nie unterschätzen, welchen Unterschied ein professionell designtes Logo machen kann. Deine Empfehlungen, wie man zu einem solchen Logo kommt, sind wirklich top – besonders der Hinweis auf KI-generierte Logos ist spannend. Das zeigt wirklich, in welch innovativen Zeiten wir leben!

    Der zweite Weg, eine Vorbild-Website nachzuahmen, kann definitiv funktionieren, aber wie Du richtig sagst, es geht um das „Look & Feel“ und nicht darum, 1:1 zu kopieren. Die Herausforderung hierbei ist, sicherzustellen, dass das „Look & Feel“ auch zum eigenen Unternehmen passt.

    Und Weg #3 – ja! Ja, ja, ja! Wenn Budget und Zeit es zulassen, ist dieser individuelle Ansatz immer unser Favorit. Es gibt nichts Vergleichbares wie ein maßgeschneidertes Branding- und Design-Konzept, das den Kern eines Unternehmens wirklich einfängt und nach außen trägt.

    Ich liebe auch Deinen Hinweis, dass das Design zwar wichtig ist, aber die Substanz eines Unternehmens – seine Persönlichkeit, seine Werte, sein Angebot – immer an erster Stelle stehen sollte. So wahr!

    Danke für diesen wertvollen Beitrag, Michael. Ich bin sicher, dass viele Selbstständige und Unternehmer hier viele Aha-Momente haben werden. Und ich werde definitiv einige meiner Kunden auf Deinen Artikel verweisen, wenn das Thema Design und Branding zur Sprache kommt!

    Herzliche Grüße aus der Online Marketing Welt,

    Šukri

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