Die 3 Tools für alle 3 Online Business Modelle

Mit Werbung (wie gesponserten Blog Artikeln oder Google AdSense) wird man nicht reich.

Die paar Franken, die man für den verhältnismässig riesigen Aufwand des Schreibens und Betreibens seiner Website oder Blogs erhält, sind kaum mehr als ein nettes Trinkgeld.

Es ist also kein Geheimnis, dass man auch für ein Online Business ein echtes, nachhaltiges Geschäftsmodell braucht.

Und das sind diese 3:

Die 3 Online Business Modelle

Diese sind (man könnte es die „heilige Dreifaltigkeit des Blogger/Online Business“ nennen):

  1. Digitale Produkte: Also Infoprodukte, ob vom 7.- E-Book bis hin zum 2’000.- Online Programm oder Seminar Aufzeichnung. Der Kunde kauft das Produkt einmalig und hat sofort Zugriff bzw. kann es direkt herunterladen.
  2. Online Kurse: Der Kunde kauft einen Kurs, dessen Lektionen in eigenem Tempo durchgearbeitet (oder ev. über einen bestimmten Zeitraum freigeschaltet) werden. Der Lernfortschritt kann mit Prüfungen/Quiz und ev. sogar einem Abschlusszertifikat überprüft und bewertet werden.
  3. Membership/Mitgliederbereiche: Der Kunde bezahlt ein monatliches Abo um Zugriff auf exklusive Newsletter, Videos, Live-Webinare, Content Bibliothek oder einen Q&A Bereich zuzugreifen. Das umfasst häufig auch eine geschlossene Community/Forum, in dem sich Mitglieder austauschen oder auch Feedback vom Kurs Anbieter selbst erhalten können.

Natürlich sind alle 3 Modelle recht ähnlich und vor allem auch kombinierbar.

Denn im Prinzip ist das Kerngeschäft bei allen 3 gleich: Dem Kunden Dein Experten-Wissen zu vermitteln (übrigens, diese Branche „Knowledge/eLearning Commerce“ ist ein schnell wachsender Markt mit Milliarden Umsätzen).

In diesem Artikel geht es jetzt aber erst einmal darum, eine kurze Übersicht und Empfehlung von Tools zu geben, um so ein Online Business umzusetzen (also die technische Basis dazu).

Denn ein grosses Problem ist:

Viele Funktionen überschneiden sich, und oftmals kann mit verschiedenen Tools das Gleiche erreicht werden (also z.B. ein Tool für Online Kurse kann theoretisch auch dafür verwendet werden, ein simples digitales Produkt zu verkaufen).

Konkretes Beispiel: Die bekannte Lösung Teachable ist ohne Frage eine tolle Lösung für Online Kurse. Für Memberships oder simple digitale Produkte ist es aber eine nicht ganz so elegante Lösung (meine Empfehlung für eine bessere Alternative folgt weiter unten).

Warum die digitalen Produkte nicht einfach via „normaler“ Online Shop Lösung (z.B. WooCommerce) verkaufen?

Ganz einfach:

Weil diese Lösungen primär für physische Produkte entwickelt wurden, die versendet werden müssen. Obwohl theoretisch bis zu einem gewissen Grad möglich (z.B. gibt es in WooCommerce bereits standardmässig die Möglichkeit, ein virtuelles Download-Produkt zu verkaufen), kommt man damit schnell an seine Grenzen.

Und spätestens bei Online Kursen oder Membership Websites braucht man spezielle Lösungen, um die Inhalte tatsächlich als Kurs zu strukturieren bzw. den Zugriff zu schützen.

Hier also die 3 Bausteine/Tools:

Die 3 Tools für ein Online Business

Punkt #1 und #2 scheinen zwar auf den ersten Blick unabhängig vom Online Business bzw. deren speziellen Funktionen für digitale Produkte, aber es ist wichtig für das Gesamtbild und wie dann alles zusammenspielt:

#1: Die suchmaschinenoptimierte Website

Du brauchst ein 100% Dir gehörendes Stück Land im Internet. Hier stellst Du Dich und Dein Angebot vor und kannst Dich so als Autorität und Experte in Deinem Bereich positionieren.

Wenn jemand nach Dir oder Deinem Angebot sucht, dann ist es Deine Website, die er als erstes findet.

Meine Empfehlung: Eindeutig WordPress.

Hier warum WordPress (für ein Online Business empfehle ich noch überzeugter WordPress) und hier einige Tipps um Deine eigene WordPress Website zu erstellen.

#2: Das E-Mail-Marketing Tool

Die E-Mail-Marketing Lösung ist Dein zentrales Kommunikationswerkzeug, um die Beziehung zu Deinen Lesern und Interessenten aufzubauen (und mit den bestehenden Kunden natürlich weiter zu pflegen und vertiefen).

Für ein Online Business: Eindeutig ConvertKit.

Ja, Mailchimp ist die am häufigsten empfohlene bzw. bekannteste Lösung. Das unter anderem, weil Mailchimp durch seinen Gratis Plan (für bis zu 2’000 Abonnenten) so beliebt und weit verbreitet worden ist.

ConvertKit hingegen ist ein neuerer Anbieter, mit einem Gratis Plan der „nur“ für bis zu 1’000 Abonnenten ist.

Aber:

Mailchimp (und das gilt auch für praktisch alle anderen bekannten E-Mail-Marketing Anbieter) sind über die Jahre immer mehr gewachsen, und richten sich auf immer grössere Unternehmen aus (weil das halt schlicht lukrativer ist).

ConvertKit ist hingegen von Grund auf für Blogger und Online Businesse („Online Creators“) entwickelt worden.

Darum ist ConvertKit auch einfacher einzurichten, einfacher zu bedienen und schliesslich auch einfacher mit der „Online Business Funktion“ (siehe nächster Punkt #3) zu integrieren.

Zum Start um einfach einmal Deine E-Mail/Newsletter Liste aufzubauen, reicht die Gratis Version problemlos aus.

Für ein Online Business braucht es aber irgendwann die kostenpflichtige Version, z.B. um automatische E-Mail-Serien zu versenden.

Preislich liegen ConvertKit und Mailchimp (der Standard Plan) sehr nahe beieinander. Wobei zugegeben Mailchimp je nach Plan und Anzahl Abonnenten teilweise noch etwas günstiger als ConvertKit ist. Die paar extra Franken pro Monat ist es aber auf jeden Fall wert.

Und wie gesagt: Bis 1’000 Abonnenten ist ConvertKit auch gratis zum Benutzen. Das reicht relativ lange. Und wenn Du einmal 1’000 Abonnenten hast, sind die paar Franken (für ein einfacher zu bedienenderes Tool) auch vernachlässigbar.

Darum empfehle ich eindeutig ConvertKit.

#3: Die „Online Business Funktion“

Das ist das Herzstück, um Deine digitalen Produkte, Online Kurse oder Memberships elegant zu verkaufen, schützen und auszuliefern.

Grundsätzlich gibt es 2 Wege dazu:

  • Per WordPress Plugin: Dabei verwaltest Du Dein digitales Produkt, Online Kurs oder Membership Programm direkt auf Deiner eigenen Website. Was auf den ersten Blick wie die optimale Lösung aussehen mag, darf aus technischer Sicht nicht unterschätzt werden.
  • Per Drittanbieter Plattform: Dabei verwaltest Du Dein digitales Produkt, Online Kurs oder Membership Programm auf der Website eines Drittanbieters. Grosser Vorteil: Schneller Start ohne technisches Knowhow, dabei gleichzeitig problemlos skalierbar.

Sowohl bei den WordPress Plugins als auch bei den Drittanbieter Plattformen gibt es einige verschiedene Lösungen.

Aber da alle 3 Modelle so ähnlich sind und sowieso oftmals kombiniert werden (z.B. erst einen Online Kurs verkaufen, mit anschliessendem monatlichen Membership Programm), würde ich tendenziell eine Lösung empfehlen, die alle 3 Modelle kombiniert.

Insbesondere bei der Drittanbieter Plattform.

Deshalb meine Empfehlungen:

Drittanbieter Plattform: Eindeutig Podia.

Wie bereits erwähnt: Während Teachable für Online Kurse bekannt geworden ist, hat es Podia meiner Meinung nach perfekt geschafft, die in diesem Artikel beschriebenen 3 Online Business Modelle abzudecken.

WordPress Plugins: Diese sind eine sehr interessante Option, wenn man einfach möglichst schnell und günstig eine Funktion umsetzen möchte. Es gibt aber auch sehr mächtige und ausgereifte Plugins. Hier die Liste mit meinen Favoriten:

Aber wie bereits gesagt:

Die Einrichtung und Nutzung der WordPress Plugins ist deutlich anspruchsvoller, als einfach eine Drittanbieter Plattform zu nutzen. Vor allem die regelmässige Wartung und Updates sollten nicht unterschätzt werden. Deshalb empfehle (und nutze) ich persönlich Podia, obwohl ich die technischen Fähigkeiten hätte, es selber mit WordPress umzusetzen 😉

Michael Brütsch

Webdesigner & WordPress Experte: Ich kreiere WordPress Websites, die Google liebt (aka Suchmaschinenoptimierung / SEO).

4 Gedanken zu „Die 3 Tools für alle 3 Online Business Modelle“

  1. Lieber Michael,
    vielen dank für die gute Info.
    Ich bin gerade eine WordPress Website am aufbauen, bei welcher man digitale Produkte und Kurse kaufen kann, sowie Zoom Coaching Sessions.
    Ich bin mir jedoch noch nicht sicher welches Plugin für mich die beste Lösung ist. Dabei sind zwei Fragen aufgetaucht:
    1) Mit welchen Membership Plugins gelingt die Integration von Terminbuchungen per Zoom am einfachsten?
    2) Welche Membership Plugins funktionieren gut mit schweizer Zahlsystemen wie zahls.ch (oder Payrexx), so dass man auch per Twint zahlen könnte?

    Vielen Dank und einen schönen Tag.
    Benjamin

    Antworten
  2. Sehr geehrter Herr Brütsch

    Ich möchte gerne im WordPress ein Projekt annehmen erstellen und E – Mails erhalten wenn das Projekt
    vermittelt worden ist. Was könnten Sie mir an Plugin vorschlagen?

    Ich danke Ihnen im voraus…

    Freundliche Grüsse
    Christina Bingel

    Antworten
    • Sehr geehrte Frau Bingel,

      Wenn ich es richtig verstehe, dann ist das was Sie möchten vom Prinzip her eine sogenannte „Directory“ oder „Classified“ Website (mit diesen Begriffen fällt die Suche nach passenden WordPress Plugins leichter 🙂 ).

      Ich habe zwar selber noch keine solche Directory Website erstellt, aber grundsätzlich haben Sie 2 mögliche Vorgehensweisen:

      #1: Sie nutzen ein spezielles Directory oder Classified WordPress Plugin. Vorteil: Weniger technisches Verständnis nötig und schneller/einfacher umzusetzen. Nachteil: Wenn Sie speziellere Anforderungen haben, die das Plugin nicht von Haus aus abdeckt, ist es oft schwieriger (bis unmöglich bzw. unpraktikabel), so ein „fertiges“ Plugin zu erweitern. Hier eine Liste mit einigen guten Plugins: https://www.quicksprout.com/best-wordpress-directory-plugin/

      Wenn eines davon genau Ihren Wünschen entspricht, perfekt. Ansonsten:

      #2: Sie nutzen das Plugin Toolset. Das ist ein Plugin, mit dem man in WordPress grundsätzlich fast alle Anwendungsfälle abdecken kann. Inklusive „Directory“ oder „Classified“ Websites, wie hier explizit auf der Toolset Website beschrieben.

      Vorteil: Man ist deutlich flexibler und eben, praktisch alles ist möglich. Nachteil: Dementsprechend aufwändiger umzusetzen und braucht doch einiges an technischem Verständnis, wie WordPress funktioniert.

      Ich hoffe, das hilft weiter 🙂

      Beste Grüsse und viel Erfolg beim Umsetzen,
      Michael Brütsch

      Antworten

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